Montessori für Kinder im Alter von 6 - 9 Jahren: Mutig in die Gesellschaft
Montessori 6-9 Jahre
Wir treten in eine Phase des ruhigen, stetigen Wachstums ein, in der sich der geistige und körperliche Zustand langsam verändert. Kinder interessieren sich sehr für Moral, Regeln und das, was gerecht ist. Sie erforschen und verstehen Recht und Unrecht, aber alles ist eher schwarz und weiß. Dieses Alter ist ideal, um eine vertrauensvolle Beziehung zueinander aufzubauen, was später in der Vorpubertät (ab ca. 9 Jahren) und vor allem in der Pubertät (ca. 12-18 Jahre) von großem Nutzen sein wird. In diesem Alter kann man schon sehr schön die Ergebnisse dessen sehen, was das Kind von Geburt an bis jetzt erworben hat.
Das Ziel in diesem Alter ist nach wie vor die Förderung von Unabhängigkeit und Selbstständigkeit, so wie bisher. Was kommt im Alter von 7 Jahren hinzu? Die Fähigkeit, abstrakt zu denken = nach Ursache und Wirkung zu suchen. Das Kind versucht, die Funktionsweise der Welt zu verstehen und beurteilt die Handlungen anderer. Moralisieren ist hier häufig anzutreffen, wenn Kinder an Regeln und Ordnungen festhalten, die ihre eigenen sind, wobei sie nicht verstehen, wie jemand wissentlich dagegen verstoßen kann.
Ein Kind in diesem Alter ist bereits in der Schule und lernt schulische Fähigkeiten - Lesen, Schreiben, Rechnen usw... Es erlebt die ersten Freundschaften und die Integration in eine Gemeinschaft, was viele wunderbare Dinge mit sich bringt, aber auch Schwierigkeiten, die die große Herausforderung dieser Zeit sind. Denn es muss lernen, mit anderen Menschen zurechtzukommen, Einfühlungsvermögen zu entwickeln, Konflikte zu lösen, miteinander auszukommen - womit wir wieder bei der Freiheit und Unabhängigkeit wären.
Wenn ein Kind eine Montessori-Schule besucht, macht es die üblichen Montessori-Aktivitäten, an die es gewöhnt ist, arbeitet mit Montessori-Werkzeugen, lernt soziale Fähigkeiten und hört die Lehrer fünf große Geschichten über die Entstehung und Entwicklung der Welt erzählen.
Auch das logische Denken entwickelt sich. Vorhandene Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten können idealerweise durch verschiedene Rätsel, Experimente, Logikspiele oder Lesen unterstützt werden.
Menschliche Neigungen nach Maria Montessori
Nach Maria Montessori muss der Mensch, um glücklich zu sein, die so genannten menschlichen Tendenzen erfüllen = die universellen Bedürfnisse des Menschen, die im Laufe der Geschichte auf den gesamten Planeten zutreffen und wahrscheinlich der Grund dafür sind, dass der Mensch als Spezies so erfolgreich ist. Die Menschen neigen dazu, diese Tendenzen zu erfüllen, und wenn sie das tun, sind sie glücklich, erfolgreich und wohlhabend. Wir als Eltern können unsere Kinder bei dieser Erfüllung durch unser Handeln und eine vorbereitete Umgebung unterstützen.
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Ordnung
Durch Ordnung in den Dingen, Aktivitäten usw. findet das Kind inneren Frieden, Gelassenheit und Sicherheit. -
Orientierung
Das Kind möchte sich in den neuen Dingen, die es lernt, orientieren können. Es möchte die Ursachen und Folgen der von ihm beobachteten Situationen kennen, was zu Selbstständigkeit und der Fähigkeit führt, später selbstständig erfolgreich zu handeln. -
Erkundung
Dies ist ein typisches Bedürfnis von Kindern im jüngeren Schulalter, die alles bis ins kleinste Detail erforschen wollen. Es gibt typischerweise Phasen, in denen sie sich für ein bestimmtes Thema interessieren - Dinosaurier, den Weltraum, den menschlichen Körper, .... Kinder brauchen Zeit zum Erforschen, es reicht ihnen nicht, wenn wir ihnen einfach sagen: "Das war's" und das war's. Typischerweise beinhaltet dies Dinge wie Experimente, Beobachtungen in der Natur, das Züchten von Dingen, usw. -
Kommunikation
Das Niveau der Kommunikation und des Wortschatzes verbessert sich ständig. Durch Kommunikation kann sich das Kind in die Gesellschaft integrieren und neue positive und negative Situationen kennen lernen. Wir sind ein großes Kommunikationsvorbild und ein Modell für den Umgang mit allen Lebenssituationen. -
Aktivität und Arbeit
Durch den Wunsch, ständig aktiv zu sein und Dinge selbst tun zu können, erfährt das Kind Gefühle von Glück und Freiheit. Es hängt von uns ab, welche Umgebung wir schaffen und welche Möglichkeiten das Kind hat. Die Arbeit muss sinnvoll sein, und das Kind möchte sehen, dass es tatsächlich einen Nutzen für uns oder die Gesellschaft hat. Ein typisches Beispiel: Kinder wollen uns bei der Holzbearbeitung oder der Gartenarbeit helfen (sie haben Freude an Dingen, die mit der Natur und der Erde zu tun haben, das sind echte Tätigkeiten). -
Manipulation und Abstraktion
Bei allen Tätigkeiten muss das Kind noch die Hand als Hauptforschungsinstrument benutzen. Das abstrakte Denken ist noch nicht so weit, denn nach Montessori ist "die Hand ein Instrument des Geistes" - was nicht durch die Hand geht, kann nicht im Kopf sein. Erst mit der Zeit entwickelt sich das Gehirn - und wenn es genügend Erfahrungen gemacht hat, beginnt es, zur Abstraktion fähig zu sein. Dies ist in der Regel um das 7. Lebensjahr herum der Fall, aber es geschieht allmählich, das Kind fragt nach Ursache und Wirkung, und mit der Entwicklung der Kommunikation wird es immer geschickter, sich auszudrücken, und möchte mit uns auch anspruchsvollere Themen angehen. -
Wiederholung, Genauigkeit und Selbstverbesserung
Wenn wir einem Kind Zeit zum Wiederholen geben, erfüllen wir seinen Wunsch, und es wird präzise, manchmal sogar perfekt in seinem Handeln. Wenn wir der Wiederholung keine Zeit und keinen Raum geben, kann dies zu Resignation führen. Bei der Wiederholung geht es auch darum, dass wir das Vorbild sind. Wenn ein Kind sich verbessert und selbst entscheidet, dass dies der Fall ist, erfährt es Glücksgefühle, Freude und Vergnügen. Deshalb ist es so wichtig, Kinder dazu zu bringen, ihre eigenen Aktivitäten zu bewerten und nicht auf eine Bewertung von außen zu warten.
Das Gesellschaftsleben eines Kindes in der Blütezeit
In dieser Altersstufe entwickelt sich das soziale Leben des Kindes reichhaltig. Es beginnt, sich für die Welt um sich herum zu interessieren - für die Kultur, für das Haus und seine Umgebung, ... Das Kind erlebt viel Interaktion mit der Umwelt, wobei wir seine Vorbilder sind. Erlauben Sie dem Kind, noch unabhängiger zu sein als bisher - lassen Sie es mit Freunden ausgehen und geben Sie ihm allmählich Vertrauen. Halten Sie sich anfangs ruhig zurück und vereinbaren Sie, dass Sie bei Bedarf eingreifen können, aber ansonsten am Rande stehen.
Wie kann man das Kind loben und bewerten?
In diesem Alter wollen wir das Kind ermutigen, über seine Arbeit und Aktivitäten nachzudenken. In der Schule zum Beispiel ist es vielleicht auf eine externe Bewertung angewiesen, aber wichtig ist für es, wie es zu Hause läuft. Es ist ideal, Zeit zu haben, um über die Aktivitäten des Kindes zu sprechen.
Wenn ein Kind z. B. ein Bild mitbringt, werden die meisten automatisch "schön" sagen. Für das Kind ist dies jedoch eine sinnlose und unbedeutende Bewertung. Wenn Sie mehr Zeit haben, bewerten Sie das Bild gründlich, versuchen Sie zum Beispiel: "Hier sehe ich Vögel, was für welche sind das? Die sind sehr gut." .... "Mir gefällt, wie du die Baumkrone gemalt hast, sie sieht so echt aus." .... "Was gefällt dir an diesem Bild am besten? Gibt es etwas, das du beim nächsten Mal anders malen möchtest?"
Versuchen Sie einfach, mehr Fragen zu stellen und eine bestimmte Sache zu kommentieren. Das reicht völlig aus.
Interessieren Sie sich für Montessori und unsere Tipps für die Entwicklungszeit von Kindern im Alter von 6 bis 9 Jahren? Bleiben Sie dran und halten Sie Ausschau nach den Montessori-Tipps für Kinder im Alter von 9 bis 12 Jahren, die demnächst erscheinen.
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Vielen Dank an unsere Montessori-Führerin Petra Pokorná für ihre wertvollen Tipps und die fachliche Betreuung dieses Artikels.
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